Samkalpas, die Kraft der inneren Worte

Diese Situationen kommen dir wahrscheinlich bekannt vor:


  • Du hast entschieden, mehr Sport zu treiben... weniger zu essen, zu trinken... bei hitzigen Situationen cool zu bleiben... . Tatsächlich fängst du gut damit an - aber schon nach kurzer Zeit bist du wieder alten Trott. Die Gewohnheit hat dich eingeholt.


  • Du entscheidest, in Zukunft mit mehr Selbstvertrauen durchs Leben zu gehen. Meist bleibt das ein frommer Wunsch.


  • Du und dein Team oder deine Familie haben besprochen und abgemacht, dass «wir uns in Zukunft besser zuhören, wertschätzender und offener miteinander umgehen werden.» Ein paar Tage lang klappt das wunderbar, bis der alte Zustand  wieder eingekehrt ist.


Der Pendeleffekt

An diesen Beispielen erkennen wir eine wichtige Feststellung aus der Systemtheorie, die durchaus auch physikalisch erklärt werden kann: Systeme haben die Tendenz zur Stabilität.


Physik

Ein Pendel kann durch einen Stoss in Bewegung versetzt werden, kehrt jedoch früher oder später - der Schwerkraft folgend - wieder in den Ursprungszustand zurück, wenn da nicht ein Treiber der Bewegung Impulse verleiht. Bei der Pendeluhr ist das die Feder oder das Gewicht.


Yogisch-Ayurvedische Psychologie

Genauso ein Treiber fehlt jedoch bei menschlichen Veränderungswünschen. Der Anstoss, die gute Idee, ist zwar da. Weil jedoch der Treiber fehlt, holen uns die Gewohnheit, alte Muster und/oder Glaubenssätze wieder in den Ursprungszustand zurück.

Samkalpas sind Willensäusserungen

Nach bestimmten Regeln formulierte und konsequent trainierte Willensäusserungen, im Yoga «Samkalpas» genannt, können diese Treiberfunktion erfüllen und zu nachhaltigen, konstruktiven Veränderungen führen.


Wo liegt der Unterschied von Samkalpas zu den weithin bekannten Affirmationen?


Eine Affirmation ist ein Zuspruch, eine selbstbejahende, selbstbeeinflussende Aussage: z.B. „Ich bin stark“. Die Affirmation weist auf etwas hin, was eigentlich am eigenen Sein vorhanden und positiv ist, jedoch oft nicht gesehen wird. Weisen Affirmationen auf Eigenschaften hin, die gar nicht vorhanden sind, handelt es sich um selbstbetrügerische Einbildungen, wie z.B. „ich bin gesund“ obwohl man krank ist. Richtig und wichtig wäre bei der Affirmation: „Ich habe auch gesunde Anteile trotz meiner Krankheit“.


Beim Samkalpa geht es um ein neues Verhalten oder eine neue Einstellung, um etwas was ich erreichen will. Ist es sorgfältig formuliert und mit bestimmten Methoden vertieft worden, nistet es sich als neuer, selbsterarbeiteter Glaubenssatz im Unterbewusstsein ein. Damit erhalten wir einer zuverlässige Wirkung als Treiber für eine Verhaltensänderung.


Samkalpas beeinflussen den inneren Dialog eines Menschen, der -je mehr jemand unter Druck ist - desto kriegerischer und destruktiver ausfällt: «jetzt erst recht…», «durchhalten…», «ich schaffe es eh nicht…», «jetzt ja keinen Fehler machen!», «ich muss gewinnen!», «hoffentlich verliere ich nicht…», sind nur einige dieser destruktiven inneren Dialoge, die sich im Unterbewusstsein einnisten. «Ich vertraue meinen Fähigkeiten…», «ich übernehme Verantwortung…» und so ähnlich klingen Samkalpas, die den inneren Dialog entscheidend und konstruktiv mitbestimmen.


Im Workshop «Die Kraft der inneren Worte – Samkalpas als Willensäusserung», vom 27. Februar 2021, in Rapperswil-Jona SG erfährst du viel mehr über dieses starke Mittel des Mentaltrainings, das sich bei vielen KlientInnen von uns, u.a. auch bei SportlerInnen, gut bewährt hat. Im Workshop kannst Du auch ein Samkalpa für dich entwickeln, vertiefen und die erste Wirkung an dir selbst erleben.